Montag, 11. März 2013
Bei dir
Jetzt dämmert uns das Morgenrot.
Deine Nähe spielt meine Fäden an der Hand.

Wehrlos wurde ich

In unseren Hort aus Federn schmecke ich deine Rose
und lieg sorgenbar
in deinen Sonnenstrahlen.

Das hier und heute gehört ganz uns

Die Fenster der Seele sind weit offen.
Ein Hauch der Hingabe fegt über den bergkristallinen Bach.
Nähe.

Meine Hände streichen über deine Wangen
wie ein leichter Wind,
der über eine Wiese im Frühsommer wandelt.

Unsere Blicke sind starr vor Erwartung

Meine Lippen betteln nach deinen.
Ich hänge an ihnen
wie das Salz an der Träne

Berührung

Nicht weniger als prosaische Extase
verspricht mir der Takt deines Blutes
Würde ein Kuss mehr sagen als tausend Worte
was würde mein Herz dir an Epen vortragen?

Ein Refugium inmitten grauer Steinwüste
bist du mir geworden,
meine Geliebte

Heute ist mir nach mehr als Kreislauf des Triebes.
Mein Bett wird zum Schrein
und du zu mehr als nur Reliquie

An diesem Tag
Bei dir



Alma Mater
Denkerschmieden, Menschenmacher,
voll mit Büchern altem Dunst.
Kriecht der Lichter fauler Schacher,
alternierend rechter Kunst.

Hundertschaften, grauer Brei:
Garstig drängt es in den Saal.
Tropfen Phrasen, tumber Schrei,
Streicheln sie den Bauch des Baal.

Einsamkeit vereint die Massen.
Scheltwort lässt ihr Weiß verblassen.
Mythos frisst das letzte Licht.

Alma Maters fette Kralle
quetscht des Schädels Knochenwalle.
Eigenheit macht sie zu nicht



Eiskristalle (an Silvia M.)
Wo die Stadt im Winter lag,
in des Jahres grauem Haar,
war es dieser eine Tag,
der uns blieb der Sorgen bar.

Weißen Berges schroffer Rücken,
trotzten wir in junger Mut.
Freiheit war all wo wir blickten.
Hehr war die Gedankenglut.

Selbst im Froste, selbst im Eise
Klang so still die alte Weise,
Die Momenten Seele lieh.

Möge uns so manche Stunde,
bleiben und auch manch Sekunde,
lebend werden in Magie



Kranke Liebe
Ich häng an deinen roten Lippen und saug am Geifer deiner Nichtigkeiten.
Schläft mein Herz?
Leben Steine?
Einer sitzt tief in mir drin und schreit:
Sei gut!
Achte!

Doch ich ächte diesen Kerl!

Er ist sowieso taub
oder
in deinen Phrasenmeer längst ertrunken.

Deine Augen sind mir wie ein flackerndes Krankenhauslicht.
Wie eine Psychiatrie
die mich hineinsaugt und mich krank macht

Kranke Liebe

Was ist schon mein Herzschlag?

Ich sehe deine Wangen und spüre meine Wärme in deinen Schoß.
Mein Kopf liegt auf deiner Brust,
Äußerlich zerrissen,
innerlich geballt.

Dein Blut singt die Melodie, die mir gefallen sollte,

doch

bist du ein Baum voller welker Blätter
und ich der Boden, auf den sie verrotten.



Alte Kaserne
Geistertanz in hohler Grufte,
Bombenschlag ist längst verflogen.
Ich riech noch den Schwarzpulverdufte,
Soldaten, die nach Osten zogen.

Als Krieg im Kriege einst sie formten,
So kalt er war, so heiß er blieb.
Im fremden Lande stand und formten
Töten nach den Schutzprinzip.

Nun sind die Jahre fern von heute,
Kaserne mit den Roten Stern.
Beerdigen dich heut and're Leute,
im Kern jedoch die alten Herr'n



Auszug
Der Sonntag ist heilig.

Gott ruht aus, ich raste nicht
Elegie in Sieben Schritten

Lass mich unter den Bodensatz der Menschheit tauchen.
Freund, schnür deine Schuhe. Frischauf!
Wir rasten nicht. Wir zerstören uns, bevor es die anderen tun.
Wer will schon determiniert sein?

Fremd bleibt mir das Jetzt,
verdammt ist das Morgen,
unbekannt das Gestern.

Letzte Groschen für das Vergessen, diesen kühlen Trank
Zwei Bier mit einen Freund ist mir mehr als die Synthese aus leben und funktionieren in tausend Jahren Dauerverstummung je sein könnte.

Hebe deine Knochenhand
Die Hölle wartet



Dienstag, 8. Januar 2013
Als deine Tränen meine Lippen benetzten
In meiner roten Bluthöhle hallt ein dumpfer Schlag
Ein Dumpfer Schlag zum Wahn der Geliebten
Zum Wahn der Geliebten drängt eine schwarze Flamme
Drängt Schwarzer Flamme einsames Lodern

Einsames Lodern einer vergangenen Tiefe
Irrlichter tanzten, wie wenn ich schliefe
Irrlichter schwebten als ich dich rief
Irrlicht du warst, dass sich verlief

Dass sich verlief im eigenen Irren
und hören und stören
verwirren, verirren
Fraß wie ein Wolf das Fleisch deiner Selbst

Das Fleisch deiner Selbst fraß ich wie ein Wolf
Es macht mich nicht satt
es lässt mich verhungern
und sterben in deiner Arme Geist



Abgründe
Auf den Berg steht ein kahler Baum.
Wie ein König der alten Zeit wacht er über die steinernden Felder der abgasgrauen Welt.

Sein Thron wird zum erwachenden Wolkenbild eines tiefen Feuers.
Zum Traumfanal in gleißender Sonne.
Er verschwimmt zu einen weißen Holzportal an einer erodierten Mauer.

Mit tiefer Lebensquellen Wasser aus des Berges Schoße
blüht er auf

Ein letztes Mal

Er Überschüttet die Ebene mit blauen Blüten
Wie ein Meer aus Mohn
Wie eine Frage nach rastlosen Schlaf

In seinen letzten Herbste gibt er mir die Frucht des Vergessens
Die Frucht, die den Geist der Geliebten für immer verdrängt



Gebet eines Roboters
Der Zwang nach Erfolg
Ritualisiertes Allgegenwärtigsein
Allwöchentlicher Pendeltanz

Zwischen Erschöpfung und Selbstmotivation
Selbstintegration
Selbstkastration

Er wartet schon
Allwöchentliches "schon warten"
Allwöchentlich
Allgegenwärtig

Allverwerflich

Blanke Kosten- Nutzen- Kalkulation?
Die Rechnung einer zur Midashand
gewordenen
überbordenden
Jetztzeit
in Ewigkeit
Waaarum



Morgentitan
Sehnen.
Sehnen nach Unbildern.
Sehnen nach steten Wasserfall von fliederweißen Liebesrauschen.
Liebesrauschen aus feeenstoffgeformten Elysium.

Hoffen.
Hoffen auf den Morgentitan,
der die Flamme deutschen Freiheitssehnens über die babylonischen Pantheonhütten gießt.
Hoffen und Sehnen nach Krokusfeldern in Eistempeln

Verlangen.
Und Drang nach mehr.
Mehr als lebenskreislicher Biedermännischkeit.
Mehr als äffischer Triebhaftigkeit.

Sehnen, Hoffen, Verlangen.
Das Baden im Morgenrot.
Titanenflamme über den Eispantheon
Liebesrauschen nach deutschen Feeentanz im Fliederwald.
Zerschlagen wird aller Unbilder Biedermännischkeit.

Asche aus äffischen Lebenskreisen,
dunkler Blutfabriken,
und stählernder Babylonkolonien.

Asche aus postmodernen Schlangenhütten.
Millionen bitten.
Millionen Sehnen, Hoffen, Verlangen

Im Morgenrot lodert die Titanenflamme