Unser letztes Lied
Verwelkte Rosenblätter im Herbststurm.
Sie tanzen voller Spott um meine Knochenhand
Und sie Formen ein Band aus kalten Brand.
Der Verstand liegt auf meinem Herz
wie ein zahnloser Wachhund

Und alles schreit:
Warum?
Warum?

Unsere Zeit ist dahingeschmolzen.
Ein Teich aus Säure und Gift.
Wir gehen darin schwimmen und verlieren mit jeden Bad
die Schale aus Trennungshohn,
die mit den schemenhaften Ambrosia
aus Vergessen und Verdrängen
geformt wird

Und alles schreit voller Qual:
Gehe!
Gehe!

Liebesrote Rosenblätter im Frühjahrstanz.
Ihr schwülwarmer Duft macht mich trunken,
wie das Elysium,
als ich auf deinen Busen lag,
unfähig deine hitze und dein Leid zu bändigen.

Liebesleid,
Leidenschaft,
kraftlos.

Und ein Schrei in der Diamantenhöhle im Kern der Welt:

Bitte
hilf
mir!

Doch ich habe dich nicht erreicht.
Du bist mir entglitten
wie die Sucht dem Trinker,
wie der Wahn den Spieler.

Ich greife nach deinen Rosenblättern
Ein Meer aus Dornen
Jede Bewegung reißt Wunden
in meinen vernarbten Leib.

Nun zerschlug ich dich
um meiner selbst willen.

Und Du schreist voller Qual:
Bleibe
doch!

Und hebst an zum leisen Elfengesang.
Für mich
dein letztes Todeslied

Ich liebe dich!