Septemberlied
Ich gehe an einen Tag,
vag er das Glück auch barg,
über sonnengeflutete Wege aus Erde und Stein.

Es fällt mir manch ein Lied noch ein,

auf dich September!
Golden wären deine Ränder,
fliegen lässt du bunte Bänder.
Tausendfach.
Du Almanach der Erntezeit!

Doch was ist diese Übelkeit für mich?

Ist es der Wind,
der das weizengoldene Haar der Erde streicht?
Ist es,
wenn im Jahr kurz Frohsinn der Tristesse entweicht?
Sind es
gold- wie rostrotbunte Blätter an Eichen, Ahorn, Erlen?
Sind es
Worte von Dichtern, Denkern, Sängern und so weiter, Ihresgleichen,
Die im Lied
mir Herz und Hirn voll Trieb erweichen?

Nein!
Ich sag Nein!

Mag ich auch alleine sein...

Kein Reim durchdringt mich!
Kein Lied erhebt mich!

September,
die Zeit wo das Jahr alt wird und stirbt.
September,
Fruchtbarkeitsdämonin, die mein Aug' betört.

Golden illst du sein?

Doch bist du violett,
wie die Wunden in meinen Märtyrerleib.
Violett,
wie das Grab im Dachboden der Geliebten.
Violett,
wie die letzten Sonnenmomente vor einer pestschwarzen Nacht

September!

Viel zu oft hab ich an dich gedacht!
Jetzt erst bin ich aus dem Wahn erwacht...